Schlagwort-Archive: Anzuchterde

Warum Anzuchterde?

Ich bin im letzten Artikel kurz auf das Thema Anzuchterde eingegangen und will nun heute etwas mehr darüber rumphilosophieren.

Pflanzensamen sollte man nicht vollwertige, nährstoffreiche Erde einbringen, sondern so genannte „Anzuchterde“ verwenden. Diese Anzuchterde kann man sich entweder fertig kaufen, oder man mischt sich diese einfach selbst aus 1 Teil Blumenerde und zum 2.Teil aus Sand. Wenn man das ganze gut durchmischt, hat man eine lockere, relativ nährstoffarme Erde, wo das Saatgut bzw. die bald eintstehenden Jungpflanzen gut gedeihen.

Man kann das im Grunde so vergleichen, das Babys auch erst nach einigen Jahren zu Kasslerbraten mit dicker Soße und Thüringer Klößen greifen, wenn das Ernährungssystem diesbzgl. ausgebildet ist, was bei Jungs ab dem ca. 2.Lebensjahr die Regel sein sollte  😉

 

Ein Vorteil von bereits gekaufter, also fertiger Anzuchterde, so erklärte mir ein uniformierter Gartenfachmarktmitarbeiter, sei wohl, das diese nahezu frei von Keimen bzw. anderen Samen sei. Somit treibt auch wirklich nur das aus, was man selbst angesät hat und läuft nicht Gefahr, irgendwelches schon enthaltenes „Unkraut“ hochzupäppeln.

Das wiederum heisst, wenn man selbst gemischte Blumenerde mit Sand mischt, umso seine eigene Anzuchterde zu gewinnen, man diese anschliessend irgendwie keimarm bekommen muss – da scheint der heimische Backofen für einige Leute eine Option zu sein. Das scheint mir persönlich alles viel zu aufwändig…

Ich hab mich daher für die Version „selber kaufen“ entschieden und so ein 16l Sack reicht dicke für meine ganzen Zögline.

Tomaten ansäen in der richtigen Erde – es geht los!

Heute wanderte mein zahlreiches Saatgut in speziell dafür gedachte Anzuchterde. Warum nicht einfach normale Blumenerde? Das erfahrt ihr gerne im nächsten Artikel.

Als erstes schnitt ich mir Eierpackungen so zu recht, das diese in das kleine Treibhaus passen. Eierpackungen machen aus meiner Sicht Sinn, diese haben eine ausreichende Tiefe und man kann so schön das jeweilige Saatgut von einander trennen. Zudem kann man später, wenn es an´s umtopfen geht, einfach mit der Schere die Pflanze inkl. Eierpackungs-Papprest von den Nachbarn abtrennen. Die Pappe verrottet nach einiger Zeit und schadet der Jungpflanze nach meinen Erfahrungen überhaupt nicht.

Wichtig beim ansäen ist eine gewisse Ordnung, damit ihr die verschiedenen Tomaten-Keimlinge später auch der richtigen Sorte zuordnen könnt. Letztes Jahr hatte ich eine etwas komische Idee, die so ziemlich in die Hose ging: Tomaten al dente

Nun bin ich reifer und schlauer als 2014 und entschied mich dafür, alles zu „kartografieren“ 😉
Dazu habe ich mir (mangels zeichnerischer Talente) einfach mit Excel eine Liste mit den Spalten und Zeilen parallel zur Eierpackung ausgedruckt, in welche ich dann die entsprechenden Toamtensorten eintrage.

Die Tomatensamen werden "kartografiert"

Die Tomatensamen werden „kartografiert“

Wenn ihr das nachmachen wollt, achtet unbedingt darauf, dass sich so ein handliches Zimmertreibhaus auch mal auf der Fensterbank drehen lässt und somit der Plan im Eimer ist.

Daher empfehle ich euch, sowohl am Zimmertreibhaus als auch am Plan die obere linke Ecke zu markieren – eine art Kompass, damit nichts verwechselt wird 😉

 

Nach und nach werden in alle 28 „Eierfächer“ die Tomatensamen gebracht – ich habe jeweils 2 Samen im Abstand von 1-1,5cm angesät, falls mal ein Samenkorn nicht aufgegehn sollte. Anschliessend wird die Erde leicht befeuchtet – aber nicht zu nass! Bewährt hat sich dafür ein kleiner Srüher oder man nimmt, wie ich, einfach eine Einwegspritze und kann so sehr dosiert Wasser auufbringen. Dieses Wasser sollte man später in einer kleinen Tasse oder dergleichen auch auf der Fensterbank haben, damit es sich der Raumteperatur angleicht.
Merke: Kalt duschen ist nur was für Globetrotter 😉

Und so schaut das ganze dann fertig auf der Fensterbank stehend aus:

Tomatensamen sind eingebracht und beschriftet

Tomatensamen sind eingebracht und beschriftet